28.04.20, Mainz. Ab April, in den ersten Frühlingswochen, werden die Jungen der Europäischen Wildkatze geboren. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) Landesverband Rheinland-Pfalz appelliert deshalb an Spaziergänger*innen und Wander*innen, kleine Kätzchen im Wald nicht anzufassen oder mitzunehmen. „Junge Wildkatzen sehen Hauskatzen oftmals zum Verwechseln ähnlich“, erläutert Ines Leonhardt Wildkatzenexpertin des BUND. „Werden die Wildkätzchen mitgenommen, bedeutet das viel Stress und unnötige Risiken für diese seltenen Tiere.“
„In Menschenhand besteht für die Wildkätzchen ein sehr hohes Risiko, sich mit Hauskatzenkrankheiten anzustecken“, erklärt Leonhardt weiter. „Auswilderungen sind außerdem sehr aufwendig und gelingen nicht immer.“ Zudem sind Wildkatzen geschützte Wildtiere. Sie dürfen nicht ohne Not in menschliche Obhut genommen werden. „Auch, wenn die Katzenjungen allein und mutterlos erscheinen, sollte man Abstand halten. Meistens ist das Muttertier auf Mäusejagd oder versteckt sich in unmittelbarer Nähe.“
Junge Wildkatzen haben noch ein deutlich gestreiftes braun-graues Fell und blaue Augen. Erst wenn sie älter werden, verblasst die Fellzeichnung und sie sind durch ihren kräftigen Körperbau und den buschigen Schwanz mit stumpfer, schwarzer Spitze als Wildkatze besser zu erkennen. „Gerade hier in Rheinland-Pfalz, wo die Wildkatze vergleichsweise häufig vorkommt, kommt es immer wieder zu Verwechslungen und junge Wildkätzchen werden fälschlicherweise eingesammelt. Daher bittet der BUND die Bevölkerung dringend darum, sich mit einer Wildtierauffangstation in Verbindung zu setzen, bevor man sich den Tieren nähert!“
Hintergrund
Der BUND setzt sich seit mehr als 15 Jahren mit seinem Projekt „Rettungsnetz Wildkatze“ für den Schutz der gefährdeten Europäischen Wildkatze in Deutschland ein. Bundesweit untersuchen Naturschützerinnen und Naturschützer die Entwicklung der Bestände und engagieren sich für die Vernetzung der Lebensräume der Wildkatze. Seit 2018 führt der BUND Rheinland-Pfalz ein Wildkatzen-Totfundmonitoring durch um noch mehr über die in Rheinland-Pfalz lebende Wildkatzenpopulation in Erfahrung zu bringen und Gefährdungen und Gefahrenschwerpunkte im Straßenverkehr zu identifizieren. Da die Tiere auf Deckung angewiesen sind, brauchen sie „grüne Korridore“ aus Büschen und Bäumen, um neue Lebensräume zu erobern. Gleichzeitig fordert der BUND die Politik auf, sich stärker für den Schutz der Biologischen Vielfalt in Deutschland einzusetzen. Dazu gehört auch der Bau von Grünbrücken oder Unterführungen an Unfallschwerpunkten und ein Verzicht auf weiteren Straßenbau.
Mehr Informationen und Kontakt, wenn man Wildkatzenjunge gesehen hat:
https://www.bund-rlp.de/wildkatze/
Wildkatzenfotos und druckfähige Verbreitungskarte der Europäischen Wildkatze in Deutschland:
Kontakt:
- Ines Leonhardt, Projektleitung Wildkatzen-Totfundmonitoring, BUND Rheinland-Pfalz, 06131 – 62706 – 32, Ines.Leonhardt@bund-rlp.de
- Mira Stockmann, Naturschutzreferat, BUND Rheinland-Pfalz, 06131 – 62706 – 23, Mira.Stockmann@bund-rlp.de
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Sabine Yacoub
Landesvorsitzende
BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland)
Landesgeschäftsstelle Rheinland-Pfalz
Hindenburgplatz 3
55118 Mainz
Telefon: 06131-62706-34
Mobil: 0174-9971892
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