Sabine Yacoub, Landesgeschäftsführerin des BUND, begrüßte die rund 100 Teilnehmer der öffentlichen Veranstaltung: „2016 feiert Rheinhessen sein 200-jähriges Jubiläum. Der damit verbundene gesellschaftliche Rückblick darf nicht ausklammern, wie sich menschliches Wirken positiv und negativ auf den Naturhaushalt – und damit auch auf den Menschen – auswirkt. Für den BUND ist das Jubiläum ein Anlass, sich der aktuellen Notlage unserer heimischen Wildbienen zu widmen.“
Dr. Michael Hofmann, Abteilungsleiter für Naturschutz und nachhaltige Entwicklung, überbrachte Grüße aus dem Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Ernährung, Weinbau und Forsten: „Wir unterstützen das Projekt auch deshalb, weil 80 Prozent unserer heimischen Wild- und Nutzpflanzen auf die Bestäubung durch Bienen angewiesen sind. Vor allem die Wildbienen leisten hier einen wichtigen Beitrag zum Erhalt artenreicher Kulturlandschaften und damit zum Schutz der biologischen Vielfalt insgesamt.“ Umwelt- und Landwirtschaftsministerin Ulrike Höfken hatte im Vorfeld die Schirmherrschaft über das Projekt übernommen.
Hans-Jürgen Dechent, unter anderem Biotopbetreuer und Vertragsnaturschutzberater des Kreises Mainz-Bingen und der Stadt Mainz, gab einen Einblick in die Natur- und Kulturgeschichte von Rheinhessen: Wie sah die Landnutzung gestern und heute aus und welche Folgen hatte dies für die Vegetation? Im Anschluss entführte Rolf Witt, freiberuflicher Biologe, Wildbienen- und Wespenspezialist und Autor eines Standardwerkes über Wespen, mit eindrucksvollen Bildern in die faszinierende Welt der Wildbienen. Wo leben die wilden Verwandten der Honigbiene, wie passen sie sich an ihre Lebensräume an und welche große Bedeutung haben sie in der heutigen Kulturlandschaft? Anhand anschaulicher Beispiele erläuterte er, wie gut gemeinte Schutzbemühungen ins Leere laufen können und was ein jeder zur Verbesserung der Lebensbedingungen beitragen kann.
Gegen Ende der Veranstaltung wandte sich Yacoub an die Vertreter der Kommunen: „Der BUND bietet in den kommenden Jahren eine fachliche Beratung für Gemeinden an, die sich für die Verbesserung der Lebensbedingungen von Wildbienen auf Ihren Flächen einsetzen und dabei gleichzeitig das Ortsbild verschönern möchten. Das Potential hierfür ist in fast jeder Gemeinde vorhanden.“
Ein besonderer Dank gilt dem Museum der Stadt Alzey, das für die Veranstaltung seine Räumlichkeiten zur Verfügung stellte und das Team des BUND nach Kräften unterstützte.
Hintergrundinformation zum Projekt „Blühendes Rheinhessen – Farbtupfen für Wildbienen“
Rheinhessen zählt zu wärmsten Landstrichen Deutschlands: Sein trocken-warmes Klima bietet eigentlich ideale Lebensbedingungen für Wildbienen und viele andere blütenbesuchende und wärmeliebende Insekten. Die Gegend ist jedoch stark geprägt von intensiver Landwirtschaft. Viele Tier- und Pflanzenarten, die sich in der traditionellen Kulturlandschaft entwickelt haben und auf diese angewiesen sind, sind dramatisch zurückgegangen oder bereits verschwunden. Den Wildbienen mangelt es an einem abwechslungsreichen und stetigen Blütenangebot sowie geeignetem Lebensraum.
Angesichts dieser Notlage steigt die Bedeutung von kommunalen Freiflächen, Ackerrandstreifen oder Hausgärten. Hier setzt das Projekt „Blühendes Rheinhessen – Farbtupfen für Wildbienen“ (2015-2017) an: Gemeinsam mit engagierten Kommunen und Bürgern wird heimische Vielfalt „vor der Haustür“ gefördert. In verschiedenen Leuchtturmprojekten setzen Ehrenamtliche des BUND bereits Maßnahmen auf öffentlichen Flächen in die Tat um, die im Projektverlauf als Umsetzungsbeispiele dienen können. Natürlich kommen mehr Blütenvielfalt und Naturerlebnis auch den Bürgern zugute!
Gleichzeitig wird im Projekt die Vernetzung und Qualifizierung von Aktiven der Region durch Exkursionen, Vorträge, Fortbildungen und Austauschtreffen gestärkt.
Wir bedanken uns bei der Stiftung Natur und Umwelt Rheinland-Pfalz, die dieses Projekt aus Mitteln der Glücksspirale fördert.
Kontakt für Rückfragen und weitere Informationen
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.
Charlotte Dietrich, Tel.: 06131 – 62706 – 23, charlotte.dietrich@bund-rlp.de
Fotos der Veranstaltung erhalten Sie ab Montag, 19. Oktober bei Nico Heinz-Fischer, Nico.Heinz-Fischer@bund-rlp.de, Tel.: 06131 – 62706 – 21
Mit freundlichen Grüßen
Charlotte Dietrich
___________________________________________
Dipl.-Biol. Charlotte Dietrich
Projektleitung „Blühendes Rheinhessen“
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Landesverband Rheinland-Pfalz e.V.
Hindenburgplatz 3 – 55118 Mainz
Tel.: 06131 – 62706 – 23
Fax: 06131 – 62706 – 66
Email: charlotte.dietrich@bund-rlp.de
www.bund-rlp.de
www.bund-rlp.de/wildbienen
Kommentare und Feedback