Mainz, Berlin: Der heute veröffentlichte „Waldreport 2016 – Schatten und Licht“ des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) zeigt in Fallstudien aus elf Bundesländern, dass in der Forstwirtschaft nach wie vor erhebliche Defizite vin Seiten des Naturschutzes bestehen. Für Rheinland-Pfalz stellt der BUNDein positives und ein negatives Beispiel der Forstwirtschaft im Land vor.
Als Positivbeispiel wählten die Waldexperten des BUND Rheinland-Pfalz jedoch keine Bewirtschaftung sondern eine Nutzungsaufgabe: In den nächsten Jahren werden fast 1000 ha Staatwald in der rezenten Rheinaue ihrer natürlichen Entwicklung überlassen. Auwälder gehören zu den meist gefährdeten Lebensräumen Europas. „Dies ist ein sehr gutes Beispiel wie Landesforsten seiner Verantwortung für die Biologische Vielfalt gerecht wird. In den dynamischen und sensiblen Überschwemmungsbereichen wird der Nutzungsverzicht die Artenvielfalt fördern. Eine neue Wildnis am Rhein darf entstehen“, ist sich Armin Osterheld, Sprecher des AK Wald des BUND sicher.
Das Negativbeispiel war schnell gefunden: Wer derzeit den Idarwald im Hunsrück bei Schauren quert, fühlt sich in längst vergangen geglaubte Zeiten der Forstwirtschaft zurückversetzt – soweit das Auge reicht kahle Flächen und Hänge. Im sogenannten Vierherrenwald wurde eine Kahlschlagsfläche von unfassbaren Ausmaßen provoziert. Im Laufe der letzten zehn Jahre entstanden dort Kahlflächen in einer Größenordnung von mindestens 250 ha. Zuletzt provozierte der Eigentümer, die Fruytier Group, durch zu starke Auflichtungen eine Destabilisierung der Bestände, so dass diese im Sturm 2011 zusammenbrachen. Die stehen gebliebenen Teile wurden großzügig entfernt, so dass eine Kahlfläche von ca. 50 ha entstand. Inzwischen ist die Fläche vor allem mit Nadelholz neu aufgeforstet worden. Nach dem Landeswaldgesetz sind Kahlschläge über 0,5 ha verboten. „Hier versagte die Forstaufsicht des Landes leider völlig. Wir fordern das Land auf den Willen des Gesetzgebers umzusetzen und auch für Privatwaldbesitzer für eine Forstaufsicht vor Ort zu sorgen, so dass eine Umgehung des Landeswaldgesetzes unmöglich wird“, betont Dr. Holger Schindler, Landesvorsitzender des BUND Rheinland-Pfalz.
Den „Waldreport 2016 – Schatten und Licht“ des BUND finden Sie im Internet unter: www.bund.net/waldreport2016
Für Rückfragen:
Dr. Holger Schindler, 06306 701505
Sabine Yacoub, 06131-62706-0 oder 0174-9971892
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Sabine Yacoub
Landesgeschäftsführerin
BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland)
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